Reisebericht Rumänien |
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Rundreise Siebenbürgen, Donaudelta und Maramures
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Es ist jetzt 8 Jahre her, dass wir eine Rundreise durch Rumänien machen. Wir, das sind Margarete, Andreas, meine Frau Ingrid und ich, Wolfgang. Margarete und Andreas stammen aus Siebenbürgen, so wollen wir auch ihren ehemaligen Wohnort Bogesdorf besuchen. Wir nehmen uns dafür 6 Tage Zeit, so können wir alles noch einmal besuchen. Aufgefallen ist uns, dass es viel mehr Hotels und Pensionen gibt, viele Häuser renoviert bzw. neu angestrichen wurden, aber es sind keine oder kaum noch Weinberge vorhanden. Die Weinstöcke sind gerodet und alles ist mit Gras bewachsen. Wahrscheinlich ist mit Schafswirtschaft mehr Geld zu verdienen. Auch die Straßen sind in einem bedeutend besseren Zustand, wenn es auch noch etliche Schlaglochpisten gibt. Alle Aussagen im Reisebericht sind unsere subjektiven Wahrnehmungen wie sie sich den meisten Reisenden darstellen. |
Das Wetter soll sich verschlechtern, deshalb fahren wir heute auf den Pass in den Südkaparten, der Transfogerşan. Weil wir nicht wissen, ob die ganze Passstraße für den Verkehr freigegeben ist, nehmen wir die Straße von der Nordseite in Angriff, sonst würden wir vielleicht |
Das Wetter ist schlechter geworden, es hat die ganze Nacht geregnet und es ist auch kühler. Der Wetterbericht sagt für überall Regen voraus, außer der Gegend um Brasov (Kronstadt), dort soll es erst am späten Nachmittag zu regnen anfangen. |
besitz sind. Doch einige Zunfttürme kann ich auch dort sehen. Auf der Rückfahrt fängt es heftig an zu regnen, so dass wir nur langsam vorwärts kommen. Aber zum Abendessen sind wir wieder in Danes. |
Wieder geht es Richtung Kronstadt, aber vorher biegen wir von der DN13 ab, um über Sfintu Gheorghe zur DN11 zu kommen. Wir möchten nach Valea Mica, Prejmer (Tartlau) und Harman (Honigberg). Das Wetter ist wieder besser geworden, manchmal scheint die |
Heute ist Pfingstsonntag und wir wollen uns Schäßburg ansehen. Es sind nur 6 km und ein Parkplatz befindet sich direkt unterhalb des Burghügels. Sofort gehen wir bergauf bis zum Rathaus. An der Klosterkirche vorbei, dort findet der ev. Pfingstgottesdienst statt, weiter |
hinauf in Richtung Bergkirche. Mir fällt auf, dass die Straßen und Wege, wie vor 8 Jahren, durch den Kanalbau nur provisorisch befestigt und in einem sehr schlechten Zustand sind. Auch in Schäßburg sind noch viele Teile der alten Befestigungsanlage erhalten. An der Schülertreppe angelangt, gehen wir diese mit den 280 Stufen hinauf und denken an die vielen Schüler, die in den Jahren diese hinaufgehen mussten, um das Deutsche Gymnasium zu besuchen. Ich denke, dann waren sie wach und der Kreislauf in Schwung. Am Gymnasium vorbei gehen wir weiter hinauf zur ev. Bergkirche, wo heute kein Gottesdienst stattfindet. Der Gottesdienst findet abwechselnd in der Bergkirche und der Klosterkirche statt. Es waren nur wenige Besucher hier oben, so konnten wir in aller Ruhe die Kirche besichtigen. Vor 8 Jahren war die Kirche wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Wir haben einige Bilder gemacht und kommen mit den Damen der Aufsicht ins Gespräch und |
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erzählen, dass Margarete in Bogeschdorf Organistin war.Sofort wird ihr angeboten, auf der Orgel zu spielen. Der Schrank mit der Klaviatur wird aufgeschlossen und das Gebläse eingeschaltet. Nach einigen Fingerübungen hat uns Margarete einige wunderbare Choräle vorgespielt. Das ist eine wunderbare Akustik in so einem alten Kirchengebäude und die voluminöse Orgel tut das Ihrige dazu. So schnell kann niemand sagen, er habe zu Pfingsten in der Bergkirche zu Schäßburg Orgel gespielt! Wir gehen wieder hinunter auf den Burgplatz, fotografieren noch das Geburtshaus von Graf Vlad Dracul (Dracula) und besichtigen die Klosterkirche. Der Gottesdienst ist beendet und wir können uns umsehen. Anschließend führt uns der Weg hinunter durch den Stundturm (der Turm mit der Uhr) wieder zurück zum Parkplatz, nicht ohne die Sehenswürdigkeiten am Wegesrande auf Fotos festzuhalten. Der Nachmittag ist noch früh und wir wollen noch nach Biertan (Birthälm) |
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und Medias (Mediasch). In Biertan angekommen, stehen wir vor der geschlossenen Kirchenburg, sonntags sind keine Besichtigungen vorgesehen. Also weiter nach Medias. Unterwegs in Brateiu (Pretai) ist ein Volksfest. Wir halten an und mischen uns unter die feiernden Menschen. Der große Platz vor der Kirchenburg ist voll mit Menschen in ihren Trachten. Hier sehen wir, dass die Trachten zwar ähnlich, aber jedes Dorf doch eigene Stile entwickelt hat. Die wenigen km bis Medias sind schnell gefahren. Der Marktplatz in Medias ist jetzt schön gestaltet, alles als kleiner Park angelegt. Wir gehen in die Kirchenfestung und besichtigen noch die Kirche von innen, um anschließend in einem kleinen Cafe einzukehren. In der deutschen Buchhandlung gegenüber kaufen wir noch etwas Literatur über Siebenbürgen und fahren dann zurück nach Danes. Wir genießen noch einen schönen Abend in Danes, morgen fahren wir weiter zum Donaudelta. |
Heute wollen wir die 530 km bis zum das Donaudelta fahren. Es hat die ganze Nacht geregnet und die Nachrichten melden für den Pass über die Südkaparten bei Predeal starken Schneefall an. So weichen wir aus und fahren über die niedrigeren Ostkaparten bis Ornesti. Von dort über Tecuci nach Braila und setzen dort mit der Fähre über die Donau. |
Nach einem guten Frühstück verlassen wir Nufaru, um ca. 500 km bis in die Bukovina hinauf zu fahren. Von Tulcea nehmen wir eine andere Straße, die 22D, zurück zur Fähre nach Braila. Diese Straße ist viel besser ausgebaut, so kommen wir schnell an der Fähre an und setzen über die Donau nach Braila. Von dort geht es langsam voran bis Tecuci, immer wieder eine Ortschaft hinter der anderen. Aber dann auf der DN2 geht es sehr schnell Richtung Norden. Eine sehr gut ausgebaute Straße mit Kriechspur. Über Bacau und Roman führt die DN2 und vor Suceava biegen wir ab nach Gura Humorului. |
Oberwischau
(Viseu de sus) |
Mittags gehen wir die paar Meter nach Dorel zu Fuß. Welch eine herzliche Begrüßung, auch die Großmutter und die Kinder sind da. Der Grill ist schon vorgeheizt und Dorel ist jetzt in seinem Element. Wir setzen uns in den Garten an einen Tisch und werden mit Tuica und Likör bewirtet. Als die Mici (Chebabcici) fertig gegrillt sind, setzen wir uns auf die Terrasse und nach einer Suppe auf Ziegenfleisch lassen wir uns die Mici munden. Auch hierbei natürlich wieder Tuica, Likör, Bier, Wein und Wasser. Nach Kaffee und Kuchen verabschieden wir uns und gehen zu Fuß nach Nagy. Dort legen wir uns etwas hin, um den Alkohol zu verdauen. |
Heute heißt es um 6:00 Uhr aufstehen, denn um 8:30 Uhr fährt der Zug ab. Nach dem Frühstück machen wir uns auf und Dorel bringt uns zum Bahnhof der CFF Viseu de Sus (CFF ist die Abkürzung für Caile Ferate Forestiere, zu Deutsch: Waldeisenbahn). Wir sind auch nicht zu früh, denn die Lok steht schon unter Dampf und ist abfahrbereit. Fahrkarten sind schnell gekauft, einsteigen und der Zug fährt ab. |
Heute besichtigen wir die Maramures mit den Holzzäunen und den geschnitzten Holztoren. Die Holzkirchen sind eine Sehenswürdigkeit. Wir fahren von Viseu de Sus (Oberwischau) nach Viseu de Jos (Unterwischau) und biegen in die Straïße über den Berg nach Bogdan Voda ein. Dort haben wir das Tal der Iza erreicht, welches wir herunter fahren. In Bogdan Voda finden wir sofort die schöne alte Holzkirche und auch viele Holzhäuser. Im gesamten Izatal mit den Nebentälern sind noch diese Holzgebäude zu sehen. |
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